Interview Mai 2016

Das Fachpersonal

Hallo Das Fachpersonal und Glückwunsch zum Sieg beim Artist of the Month! Euer bassiger, treibender Sound hat uns direkt in die Festivalsaison geschossen und macht Lust auf mehr. Erzählt uns doch mal, wie ihr beide zueinander und zum Techno gefunden habt!

Rifat

Vielen lieben Dank! Wir lieben Festivals, aber auch kleine dunkle Clubs! Das erste Mal gesehen haben wir uns auf der Couch eines Freundes 2008 und dabei haben wir schnell und mit großer Begeisterung gegenseitig unsere Plattentaschen durchgeguckt.

Christian

In der Wohnung eines gemeinsamen Bekannten, durch den wir ziemlich schnell merkten, dass uns die gleichen Platten gefielen. Bei dem ersten Gig von Rifat, Das Fachpersonal gab es damals noch nicht, habe ich ab und zu mal den Pegel angepasst... ;)

Die Frage ist vielleicht abgedroschen, allerdings muss ich sie bei euch einfach stellen: Wieso „Das Fachpersonal“?

Christian

Weil ich denke, dass jeder FACHPERSONAL braucht. *schmunzel*

Rifat

Das ist so, jeder braucht Fachpersonal! Die Thekenkräfte, Eventmanager, A&Rs und eben auch die DJs sollten fachlich kompetent sein, um auch in schwierigen und ungeplanten Situationen spontan, angemessen und richtig improvisieren zu können. Wer das kann, ist Fachpersonal! ;)

Ihr habt ein ziemlich logisches und klares Motto für eure Musik: "Dunkel, dreckig, laut – viel, lange und alles – genau was du brauchst!" Wie können wir uns eine Party vorstellen, bei der ihr auflegt? Verfolgt ihr ein bestimmtes Konzept bei euren Sets und Eigenproduktionen?

Christian

Unsere Sets entstehen spontan und unser Name ist Programm!

Rifat

Es sind meistens kleinere Events in Clubs, bei denen wir als Side-Act agieren. Meistens spielen wir dann direkt nach oder vor Headlinern, wie Aka Aka, Format:B, Umami, David Jach oder Bebetta. Allerdings gab es auch schon diverse Flyer, auf denen wir ganz oben platziert wurden und dann auch die Peak-Time bespielten. Das ist immer sehr geil!
Ein klares, strukturiertes Konzept verfolgen wir aber nicht, außer, dass nichts vorab fest geplant ist. Wir spielen klassisch back to back und erstellen keine Playlists im Vorfeld. Das ist uns besonders wichtig, um mit dem Publikum zu interagieren und vor allem darauf - bis zu einem gewissen Punkt - einzugehen. #Musikwünschegibtsnicht

Ihr habt schon in diversen Clubs aufgelegt, was meistens kuriose und lustige, sowie prägende Geschichten mit sich bringt. Erzählt uns doch mal von einer Erfahrung, bei der ihr sagt, ihr wollt sie nicht missen!

Christian

Puuuh... Es gibt so viele schöne und lustige Erinnerungen. Wir haben mal im Berliner Morlox Club gespielt und da kam uns ein Stück Deko von der Decke entgegen. Das hat das ganze Equipment durch den abfallenden Staub fast 50 Jahre älter aussehen lassen. Gleichzeitig dazu schrie jemand mit Berliner Akzent ins Aufnahmegerät: "Achtung hier is jard en J'umfall passiert!" Zum Totlachen.

Rifat

Hui, das stimmt! Da gibt es einige. Einmal haben wir den Feueralarm ausgelöst, weil es einfach zu heiß in dem Raum wurde - und auf einmal stand die Feuerwehr auf dem Floor!
Ein anderes mal war die Anlage so krass laut, dass am Tresen die Gläser aus dem Regal fielen und wir diese ersetzen mussten! Eine Erfahrung, die ich nicht mehr missen möchte, ist allerdings die, dass Bookings und andere Abmachungen sorgfältig und in guter Absprache entstehen und die Veranstalter möglichst gut vorbereitet sind bzw. alle Infos im Vorfeld bekommen haben. Ansonsten kommt man auf die Party und muss feststellen, dass gar keine Plattenspieler vor Ort sind. Wenn das hier also eine Booking-Agentur liest: Schreib uns doch mal an! Wir spielen im Schnitt 40 Shows im Jahr! ;)

Eure Produktionen haben beachtlich viel Druck und treiben einem das Blut in die Beine! Was war zuerst da: Das DJ'ing oder der Hang zur Eigenproduktion?

Christian

Ich war schon immer fasziniert davon, wie so eine Musik funktioniert bzw. entsteht und gemacht wird. Also fing ich gleich mit beidem an.

Rifat

Christian ist da schon etwas länger im Game als ich. Unsere Arbeit ist da auch klar getrennt. Christian kümmert sich um die Produktionen, an denen ich nur passiv mitarbeite und meine Ideen mit einfließen lasse. Ich kümmere mich hauptsächlich um die Internetseiten, Bookings und um das Label, über das unsere eigenen Events und Labelnights laufen, die wir organisieren. Dazu mach’ ich eine Ausbildung zum Veranstaltungskaufmann in einen Tonstudio...

Hardware ist womöglich das Lieblingsthema eines jeden Produzenten! Auf was schwört ihr bei euren Produktionen und wieso?

Christian

Hardware besitze ich nun nicht soviel, einige MIDI Geräte wiederum schon. (MPD26, LPK 25, Nanopad2 und einem ProKeys2) Ich arbeite sehr viel mit Ableton live, da mir die Benutzeroberfläche sehr gefällt und ich schon ziemlich viel Zeit damit verbracht habe. Aber auch andere Programme wie Logic pro, Reason sowie auch fruity loops sind mir nicht fremd.

Rifat

So Dinger mit vielen Knöppen dran?

Bei all den Fragen zum Werdegang möchte ich euch noch Fragen, wo es mit eurer Reise noch hingehen soll! Was sind eure Erwartungen und Pläne für die nächsten Jahre?

Christian

Ich hoffe noch sehr, sehr weit! In den nächsten Jahren steht erstmal ein eigenes Label an - und dann mal schauen, was die Zukunft uns noch für schöne Erlebnisse bringt.

Rifat

Die Erwartungen werden erstmal klein gehalten - und ich glaube, dass das wichtig ist. Unsere Pläne und Träume dagegen sind riesig! Wir möchten natürlich auf die großen Bühnen, Festivals und Line-Ups, aber wir werden uns vermutlich erstmal viel intensiver mit unseren eigenen Produktionen beschäftigen. Vielleicht ein Album? Vielleicht auch mal ein Video-Interview? In jedem Fall haben wir nicht vor, uns oder unseren Stil zu ändern! ;)

Woher kennt ihr den Elevator und was verbindet ihr damit?

Christian

Das erste Mal habe ich den Elevator Katalog auf der Couch bei einem Kollegen (2001) gesehen. Seitdem ist er ein Must-have, wenn es um DJ & Studio Equipment geht.

Rifat

Er war einfach da. Von Anfang an. Ich verbinde damit eine große Auswahl an Neuheiten von DJ-Equipment und Veranstaltungstechnik. Außerdem verbinde ich damit einen großen Store, in dem ich mich schon längst mal umsehen wollte.

Danke für das schöne Interview und viel Erfolg wünscht euch euer Elevator Team!

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