Interview Februar 2017

Ferdinand von Felbert

Hallo Ferdinant von Felbert! Zunächst einmal herzlichen Glückwunsch zum Sieg beim Artist of the Month. Dein „Brett der Woche“ hat wohl so manch einen Subwoofer zu harter Arbeit gezwungen. Für alle die dich noch nicht kennen, stell dich doch einmal vor!

Hallo Elevator, mein Name ist Klaus-Ferdinand Laukemper und ich werde dieses Jahr im Oktober meinen 29. Geburtstag zelebrieren dürfen. Als DJ bin ich bereits seit 2006 unterwegs. Mein Fokus liegt im straighten Techno, wo ich regelmäßig versuche die Menschen, die meine Sets hören, mitzureißen. Ich bin glücklich, wenn ich in den Gesichtern der Menschen, die meine Musik hören oder auch feiern, ein lächeln sehe.

Du bist, sofern ich da nicht irgendwo etwas übersehen habe, ein DJ, der bislang selbst keine Produktionen released hat, sondern ausschließlich auflegt. Welche Vor- und welche Nachteile bringt das deiner Meinung nach mit sich?

Das ist schwer zu sagen. Ich behaupte mal, wenn ich schon eigene Produktionen auf dem Markt released hätte, dann würden mich möglicherweise mehr Leute kennen. Da meine Tracks bereits in den Clubs gespielt worden wären. Da ich vor Kurzem den ersten Schritt in Richtung Eigenproduktion gemacht habe ist es nicht ausgeschlossen, dass es in Zukunft Tracks von mir geben wird.

Sag mal, diese Frage bekommst du sicher häufig zu hören und sie quillt dir aus den Ohren, aber was zum Teufel hat es mit deinem Namen auf sich?

Der Name kam von meinem Opa mütterlicherseits. Ich finde den Namen einfach sehr cool.

Eine Frage die den Leser vermutlich zunächst verwirren wird: Wieso hat es dich denn soweit in den Süden verschlagen und hast du da dann auch aufgelegt?

Ich gehe davon aus, dass ihr auf „Love Peace Techno“ oder auch auf „Black Void Musik“ ansprechen wollt, dies ist ganz einfach zu beantworten. Beide Institutionen haben ihren Sitz in Kapstadt (Südafrika) und im Rahmen meines Internatsaufenthaltes habe ich einen wirklich guten Freund kennenlernen dürfen, der musikalisch dieselbe Einstellung hat wie ich. So kam eins zum anderen. Ich selbst habe bisher noch nicht in Kapstadt spielen können, da der Aufwand momentan finanziell einfach nicht nicht tragbar ist. Allerdings steht es ganz weit oben auf meiner To-do-Liste!

Oft hat man zu der ein oder anderen Party eine lustige oder interessante Geschichte zu erzählen. Erzähl uns deine Lieblingsanekdote!

Ja, in der Tat. Meine heutigen Sets wurden von einer ganz besonderen Party in Münster geprägt, die es heutzutage leider nicht mehr gibt. Es waren die legendären „Schaltkreis“ Partys, die mein musikalisches Leben komplett auf den Kopf gestellt haben. Dort haben uns die beiden Veranstalter Heron und NiceTry, die ein oder andere Nacht, mit ihrem Sound richtig verwöhnt. Dort waren sowohl nationale als auch internationale DJs wie Philipp Kipphan, Ascion, Barem, Cari Lekebusch, Derek Plaslaiko, Hans Bouffmyhre, Heartthrob, James Ruskin, Jerome Sydenham, Jon Asher, Joey Beltram, Luke Slater, Morgan Tomas, Octave, Rødhåd und Shifted. Diese Partys waren einfach nur gradios und nahezu perfekt!
Eine lustige Geschichte habe ich natürlich auch: Ich habe mal einen Teil meines damaligen Equipments verkaufen wollen. Dies hatte ich wie üblich auf einer Gebrauchtwarenplattform angeboten. Es handelte sich um zwei CD Player, welche ich für 900€ inserierte. Eines Tages, auf einer Afterhour nach einer „Schaltkreis“ Party, klingelte mein Handy. Auf dem Display stand nur: „Unbekannte Nummer.“ Ich war der festen Überzeugung, dass es sich um einen meiner Freunde handelte, der sich noch zu uns gesellen wollte. Da ich zu dem Zeitpunkt ziemlich betrunken war, war das Telefonat echt schräg. Ich habe den Anruf angenommen und fragte: „Welches Arschloch ruft unbekannt an?“ Jemand sagte nur: „Player?” Daraufhin sagte ich: „Hier ist Ferdinand und kein Player.” Der Anrufer fragte mich, ob ich noch die Player zum Verkauf hätte, er wollte sie sich so schnell wie möglich anschauen. Dies tat er dann auch zwei Stunden später. Er hat sie letztendlich doch gekauft, guckte mich dabei aber echt komisch an.

Wenn du einem Einsteiger einen Tipp geben könntest, wie er am besten in die Rolle des DJs hineinwachsen kann, welcher wäre das?

Das machen wir doch einfach mal tabellarisch:
1. Lerne die Musik kennen die du spielen möchtest. Werde dir darüber klar, was du überhaupt für Musik spielen willst.
2. Fange auf jedenfall mit Plattenspielern an, so kannst du am besten die Synchronisierung zweier Titel, nur mit deinem Gehör, trainieren.
3. Du brauchst nicht das teuerste Equipment! Meistens reicht ein einfacher 2-Kanal Mixer ohne viel Schnickschnack.
4. Du musst die Musik fühlen, um die Menschen damit glücklich zu machen.
5. Du solltest immer den passenden Track für den richtigen Moment parat haben.

Hardware ist ein großes Thema bei DJs und Producern. Was steht bei dir im Schrank und worauf schwörst du? Wenn du dir ein Gerät aussuchen dürftest, unabhängig vom Geld, welches wäre das?

Also zu Hause bei mir steht mittlerweile ein Pioneer DJM-800 Mixer, zwei Traktor Control X1 und eine Native Instruments Maschine MK2. Gekoppelt ist das ganze mit einem Native Instruments Audio A10 Interface. Dies habe ich alles über mein Macbook Pro mit 15 Zoll laufen, welches ich mir gegen Ende 2016 nach langem Sparen gegönnt habe.
Da ich auf meinem letzten Gig mit den Pioneer CDJ-2000 NXS2 und mit einem Pioneer DJM-900 NXS2 gespielt habe, was ich sehr, sehr geil fand, würde ich diese Geräte gerne mein Eigen nennen dürfen.

Woher kennst du den Elevator und was verbindest du damit?

Da ich ja aus der unmittelbaren Nähe von euch komme, muss man euch einfach kennen! Was ich mit euch verbinde? Die Verkäufer meines Vertrauens, die gut beraten, quasi alle selbst DJs oder Producer sind und natürlich auch wissen wovon sie reden. Man kann die eine oder andere Stunde bei euch verbringen, um alles ausgiebig zu testen bevor man sich zum Kauf entscheidet.

Danke für das schöne Interview und viel Erfolg wünscht dir dein Elevator Team!

Ich habe für den tollen Support zu danken! Mein tägliches Ziel ist es mit meinen Sets die Menschen glücklich zu machen, was mir dieses mal scheinbar wieder voll und ganz gelungen ist. Ich hoffe es war nicht das letzte Mal, dass wir uns hören.

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