Interview Juli 2016

Fiese Matenten

Hallo ihr Fiesen Matenten! Zunächst, Gratulation zum Sieg beim elevator.de Artist of the Month. Eure Amphitheater EP ging von unserem Büro durch unsere Beine direkt ins Ohr! Für alle die euch nicht kennen, stellt euch doch mal vor!

Lars

Moinsen. Vielen Dank. Wir sind die Fiese Matenten. Gebürtige Ostfriesen jedoch schon seit nun fast 10 Jahren in Hamburg ansässig. Seit 2013 sorgen wir mit unserem Mix aus Techhouse und Deeptech für gefüllte Dancefloors und glückliche Gesichter. Die Mischung aus Tanzbarkeit und Eingängigkeit der extrem dynamischen Produktionen, sowie die Entertainmenteinlagen machen „Fiese Matenten“ Gigs zu einem Fest für die Sinne! Soundtechnisch könnte man uns bei Proudly People, M.a.n.d.y. oder Riva Starr einsiedeln. Am 26.02.2016 veröffentlichten wir unsere zweite EP auf Habitat Music mit Remixen von u.a. Get Physical Artist Andrea Ljekaj.

Ihr macht mit eurem Sound einen Spagat zwischen deepen und roughen Elementen. Kommt dieser Einfluss vom friesischen Wetter? Wie entsteht eine echte Fiese Matenten Nummer?

Simon

(lachend) ja in jedem Fall. An der Küste ist es oft grau und stürmisch, das könnte der Grund sein. Viele Einflüsse bekommen wir durch den typischen „Hamburger Club-Sound“ wenn wir selbst unterwegs sind.
Einer von uns beiden liefert ein Grundgerüst mit einem kleinen Thema oder einer Grundidee. Diese wird dann meist gemeinsam im Studio auf das nächste Level gehoben. Damit fahren wir eigentlich ganz gut…

Man sagt: Geteiltes Leid ist halbes Leid oder auch zu zweit ist man weniger allein. Gibt es denn bei euch eine klare Arbeitsteilung oder macht ihr in jedem Fall gemeinsame Sache?

Lars

Simon hatte bereits Erfahrung aus mehreren gescheiterten Bandexistenzen und in der Vergangenheit bereits seiner Meinung nach "Weltproduktionen" auf dem Tascam 4-Tracker aufgenommen. Ein paar Töne Bass, ein bisschen Gitarre, ein Moog Prodigy fertig war der Hit. Durch seine Arbeit als Tontechniker kümmert sich Simon eher um klanggestalterische Dinge.

Simon

Lars hingegen versuchte tatsächlich seit seinem 7. Lebensjahr das Klavier spielen zu erlernen. Zwischenzeitlich eingeschlafen erwachte seine Leidenschaft mit dem Beginn der Pubertät. Der Pianounterricht eignete sich als prima Grundlage um beim anderen Geschlecht so richtig Eindruck zu schaffen. Leider waren seine Fähigkeiten für einen andauernden Erfolg am Piano zu schlecht und so entdeckte er den Synthesizer für sich. Monoton - klappt schon. Ab jetzt ging es richtig los: Cubase VST, Zwölfzehner, ein Haufen Platten und ab dafür. Zahlreiche Gigs auf Drum and Bass Partys machten Lars zu dem was er in der Anfangszeit der Matenten war und womit er Simon in nichts nach stand. 

Lars

Musikalisch verstanden wir uns erstklassig. Simon beschäftigte sich bereits seit langem mit der Sample Produktion und lieferte die perkussiven Sounds der Matenten. Ich lieferte die entscheidende Portion Melodie und schaffte die musikalische Ebene. Die Zahnräder griffen ineinander und die Techhouse Maschine lief.

Was macht eurer Meinung nach guten Techhouse aus?

Simon

organische Sounds verpackt in einem perkussiven Soundgewand der durch eine 4/4 Kick nach vorne gebracht wird!

Ihr macht nicht nur bei euren Eigenproduktionen, sondern auch bei euren Sets immer eine gute Figur! Wie darf sich denn der Leser einen Gig mit euch vorstellen?

Simon

Während Lars Live hinter den Plattenspielern zu finden ist sorgt Simon für den entertaining Part der Show. Entweder irgendwo in der tanzenden Crowd oder direkt auf den Tischen.
Hauptsache „fiese Matenten“ machen! Im Grunde folgt das alles nur einem Grundsatz. Es muss ballern. Legen die Matenten auf soll das Volk sinnlos hampeln….

Oft hat man zu der ein oder anderen Produktion/Party eine lustige oder interessante Geschichte zu erzählen. Erzählt uns eure zwei Lieblingsanekdoten!

Simon

Lars ist an einem Marathon-Wochenende, an dem er 3 Gigs in 3 verschiedene Städten gespielt hat, während seiner letzten Playtime tatsächlich im Stehen eingepennt. Ein Freund von ihm sah das und konnte im letzten Moment den Mix noch retten.

Hardware ist womöglich das lieblings Thema eines jeden Produzenten! Auf was schwört ihr bei euren Produktionen und wieso?

Lars

War es mal. Seitdem es unglaublich gut programmierte Syntheziser und Samplebanken gibt ist dieses Thema tatsächlich etwas nach hinten gerückt.
Jedoch greifen wir auch auf organische Sounds wie einen Pappkarton oder eine schlecht gespielte Gitarre zurück um dieses Material für unsere Zwecke zu verbauen.

Ihr seid, soweit ich das verfolgen konnte, zwei sehr aktive, ambitionierte Künstler! Habt ihr selbst eine Location oder ein Festival auf dem ihr gerne einmal Auftreten würdet oder seid ihr vielleicht sogar schon auf eure Lieblingslocation gestoßen? Wenn ja, welche ist das?

Simon

Wir arbeiten gerade an einer neuen EP für dass Label „Plötzlich Musik, das Haus-Label vom Festival „Plötzlich am Meer“. Mal schauen was da in Zukunft noch so passiert!

Woher kennt ihr den Elevator und was verbindet ihr damit?

Lars

Elevator ist für uns der DJ-Mailorder Katalog der ersten Stunde, dem wir bis heute treu geblieben sind!

Danke für das schöne Interview und viel Erfolg wünscht euch euer Elevator Team!

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